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Jahresdienstberatung in Falkenstein

08. 12. 2013

 

Wehr ehrt erstmals Partner

03.12.2013 19:27 Uhr
Helmut Müller vom Kreisfeuerwehrverband übergibt Roland (r.) und Martin Stallmann die Auszeichnung.(BILD: C. Wohlfeld)
Von Petra Korn
 
Die Zahl der Einsätze in Falkenstein/Harz ist gestiegen. Auf der Jahresdienstberatung der Freiwilligen Feuerwehr Falkenstein/Harz wurden diesmal Unternehmen geehrt, die die Feuerwehrarbeit unterstützen.
 
Falkenstein/Harz/MZ. 

„Es ist nicht selbstverständlich, dass Kameraden bei einem Einsatz ihre Arbeitsplätze verlassen können“, weiß Falk Dahm, Ortswehrleiter der Meisdorfer Feuerwehr. Bei der Stallmann Landtechnik GmbH aber ist es genau das: selbstverständlich. Das Unternehmen lässt „drei Mitarbeiter jederzeit zu Feuerwehr-Einsätzen, wenn die Sirene sie von der Arbeit wegruft“, so der Ortswehrleiter. Dank weiterer Firmen, die ebenfalls kulant seien, sei die Meisdorfer Wehr in der Lage, die Tageseinsatzstärke von sechs Kameraden abzusichern. Die Firma Stallmann unterstützt die Wehr auch darüber hinaus „laufend“, nennt Falk Dahm beispielsweise Reparaturen. Als Anerkennung für dieses Engagement wurde das Meisdorfer Unternehmen auf der Jahresdienstberatung der Freiwilligen Feuerwehr Falkenstein/Harz als „Partner der Feuerwehr “ geehrt. Es ist die erste Mal, das diese vom Landesfeuerwehrverband initiierte Auszeichnung in der Stadt Falkenstein/Harz vergeben wurde.

Es ist natürlich nicht einfach, wenn von vier Mitarbeitern drei weg sind, sagte Firmenchef Roland Stallmann, der wie sein Sohn Martin selbst in der Wehr aktiv ist. Aber: „Von Anfang an sind wir alle mit Leib und Seele in der Feuerwehr.“ Roland Stallmann freute sich über die Anerkennung, machte aber auch deutlich, dass er sie stellvertretend für alle Unternehmen entgegennehme, die die Arbeit der Wehr ebenso unterstützen.

Dabei waren die Falkensteiner Wehren in diesem Jahr deutlich mehr als in den Vorjahren gefordert: Lag die Zahl der Einsätze 2011 und 2012 bei 67, so waren es in diesem Jahr bislang 90. Grund dafür war das Hochwasser im Juni, wo die Kameraden vor allem im Meisdorf und Ermsleben im Einsatz waren, sagte Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt. Zu den 30 Hochwassereinsätzen kamen 19 Brände, darunter gerade in der vergangenen Woche der Brand eines leer stehenden Wohnhauses in Neuplatendorf. Auch andernorts leisteten die Falkensteiner beim Juni-Hochwasser Hilfe: Mit 17 Kameraden waren sie an drei Tagen zunächst in Halle, dann in Magdeburg im Einsatz.

Übergabe des Hubrettungsfahrzeuges

Ein Höhepunkt des Jahres 2013 war der Tag der Feuerwehr mit der Übergabe des Hubrettungsfahrzeuges, welches das alte, kaputte Drehleiterfahrzeug ersetzt. Weitere Investitionen wie beispielsweise der Abschluss der Arbeiten am Depot in Pansfelde oder die Ersatzbeschaffung von Ausrüstungen, Uniformen oder Schutzbekleidung hinzugerechnet, hat die Stadt Falkenstein/Harz in diesem Jahr etwa 210.000 Euro für die Feuerwehr bereitgestellt, machte der Stadtwehrleiter deutlich.

Als Aufgaben für das kommende Jahr nannte Guido Hildebrandt unter anderem die Mitgliederwerbung - die Zahl der aktiven Feuerwehrfrauen und -männer ist 2013 gesunken - und die Ausbildung von Drehleitermaschinisten. So soll künftig eine Situation vermieden werden, die Roland Stallmann thematisiert hatte: Beim Hausbrand in Neuplatendorf hatte das Hubrettungsfahrzeug nicht sofort mit vor Ort gebracht werden können. Die vier bislang ausgebildeten Maschinisten waren noch an ihrem Arbeitsplatz, erklärte Guido Hildebrandt das Problem, das auch andere Wehren hätten. „Daher wollen wir die Ausbildung forcieren.“

Sehr aktiv war im Jahr 2013 auch der Falkensteiner Feuerwehrnachwuchs: Die Mädchen und Jungen stellten ihr Können nicht nur bei verschiedenen Wettbewerben unter Beweis, sondern absolvierten auch zwei gemeinsame Ausbildungen, konnte Stadtjugendwart Andreas Kleimeyer berichten.

Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk bedankte sich bei allen, die sich in der Feuerwehr ehrenamtlich engagieren. Er sicherte der Wehr weiter Unterstützung zu. „Unser Ziel ist, den Kameraden das beste Handwerkszeug zu geben, das möglich ist.“ Allerdings sei nicht alles immer zeitnah möglich, machte er mit Blick auf die Finanzen deutlich.

 

Text und Bild Mitteldeutsche Zeitung